… zumindest könnte man den Tag so zusammen fassen wenn man den Blog ganz kurz halten wollte 😉
Nachdem wir beide ein wenig ko waren und im Bett vor uns hingedöst hatten, sind wir durch ein Klopfen an der Tür dann doch genötigt gewesen aufzustehen 😉 Uwe wollte sich noch verabschieden, da seine Tour in wieder zurück nach Wisconsin führt. Der Vorteil daran war dann allerdings das wir uns dann auch auf den Weg machen würden 😉
Nachdem wir die Wetterlage gecheckt hatten, und feststellen mussten das das Gewitterband direkt über unsere Köpfe hinwegzieht wussten wir schon das wir heute sicherlich in den Regen kommen würden.
Für den Start hatte ich endlich auch damit begonnen ohne Helm zu fahren, daher konnte ich dann auch die ersten Videos aus Kopf Höhe machen, und ich muss sagen es ist ein unendlich befreites Gefühl ohne Helm zu fahren (Aber Kinder macht das daheim ja nie nach 😉 )
Wir hatten uns für den heutigen Tag ja das Ziel gesteckt min. 200 Meilen weit zu kommen, und wenn es gut läuft im nächsten Springfield zu sein. Aber das erste Ziel sollte erstmal St. Louis sein. Das bedeutete für uns das es raus aus Illinois ging und weiter in den nächsten Staat nach Missouri.
Doch bis dahin mussten wir erstmal durch den ersten kleinen Schauer durch. Die Klamotten wurden zwar nicht naß, dafür hat aber jeder Regentropfen wie ein kleiner Nadelstich gewirkt. Irgendwie schmerzhaft und doch wohltuend 😉 Aber das sollten nicht die letzten Nadelstiche sein. Wobei sie wesentlich entspannter bei Tempo 30 als bei Tempo 60 sind, soviel schonmal vorweg. Das nächste mal dann vielleicht doch mit Helm, wobei nein so war das schon gut.
Als wir den Mississippi überquert hatten konnten wir uns auch direkt schon die alte Brücke der Route 66 anschauen. Eigentlich wahnsinn wie lange sie bestand hat, von anfang der 30er bis mitte der 60er. Aber sie wird ja auch noch heute professionell mit Spanngurten festgehalten 😉 Tobi und ich konnten es kaum glauben. Aber wenns hilft 😉 Momentan hat der Fluss etwas mehr Wasser durch die Regenfälle. Daher gab es dann auch an der Strecke desöfteren die Information über überflutete Streckenabschnitte. Was uns zum Glück nie betraf.
Als wir von dort weiterfahren wollten hatte ein Einwohner gerade das Bedürfniss sein Auto beim Kräftemessen mit einem Truck zu erproben, nachdem er dann aber eine Vollbremsung hingelegt hatte wussten wir der Truck hat gewonnen. Hätte gerade noch gefehlt ein Unfall vor unseren Augen.
In St. Louis was dann nur noch einen Katzensprung weg war haben wir uns noch den “Arch” angeschaut welcher in den 60ern als Symbol für “Das Tor in den Westen” gebaut wurde. Imposant auf alle Fälle und umgeben von einem schönen Park. Allerdings haben wir die Aufzugfahrt darin nicht mehr gemacht. Stattdessen haben wir uns wieder auf den Weg gen Westen gemacht.
Innerhalb von St. Louis haben wir uns dann aber auch direkt mal verfahren. Was uns letztlich ca. 50 Meilen zusätzlich eingebracht hat 😉 Naja zum Glück haben wir irgendwann kapiert das die Himmelsrichtung doch die falsche sein muss. Sonst wären wir sicherlich wieder am Startpunkt rausgekommen. Aber an sich ist ja der Weg das Ziel usw. 🙂 Auf dem kurzen Stück Interstate was wir dann allerdings gefahren sind kamen dann nochmal die bösen Nadelstiche zurück, und das dann bei einem etwas höherem Tempo. Aber wir haben es überlebt 😉
Nachdem wir allerdings wieder auf der richtigen Strecke waren hat sich das Gefühl der Route 66 richtig eingestellt. Endlose Strassen, kurvenreiche Strecke und ein auf und ab quer durch Wohngebiete und leer Landstriche. Wir haben soviel gesehen und man hätte 1000 Bilder machen können, doch jetzt sind diese nur in unseren Köpfen und das ist auch ganz gut so. Denn sonst würden wir vermutlich nie ankommen.
Nachdem wir so ca. 190 Meilen gefahren waren, kam nur leider mal wieder die böse Falle mit der nicht Beschilderung. Dementsprechend sind wir falsch abgebogen. Da die Himmelsrichtung allerdings anfangs noch stimmte sind wir erst einmal weiter gefahren. Die Strecke war auch schön, also hat es uns letztlich nichts ausgemacht und wir sind einfach darauf geblieben. Nachher auf der Karte haben wir dann auch gesehen das wir durch den weiteren Umweg nach Süden / Westen auch nicht wirklich viel an Route 66 verpasst haben. Dafür nochmal ca. 30 Meilen zusätzlich gefahren sind 😉 Und auch hier gabs jede Menge zu sehen.
Nach 303 gefahrenen Meilen heute sind wir in Lebanon angekommen und haben wieder direkt ein Motel gefunden, was sogar mit 39$ das bisher günstigste ist. Als wir uns dann von den Motorrädern geschält hatten haben wir auch gemerkt wie unwahrscheinlich drückend und schwül es hier ist. Kein Wunder das im Tornado Belt so leicht welche entstehen bei den Klima Bedingungen 🙂
Im Motel war dann aber die Klimaanlage so aufgedreht das man direkt ne Schlittschuhparty hätte starten können. Scheinbar brauchen die Jungs es hier etwas kühler. Nachdem wir uns beide umgezogen hatten ging es aber auch direkt weiter zum Essen. Da wir kaum noch die Energie hatten groß zu suchen sind wir das erstmal ohne Bier ins Bett und haben uns das erstemal in den USA Pizza gegönnt. Die Bedienung konnte uns dann auch gleich berichten das eine Freundin von ihr 3 Jahre in Rammstein war und das man hier wenn man einen Job hat diesen behält auch wenn er einem keinen Spass macht. Das traf dann auch die Diskussion von Tobi und mir auf den Kopf, denn hier gibt es endlose weiten und überall Trailer Parks, Wohnsiedlungen, … aber eigentlich kaum Industrie / Gewerbe.
Abschließend betrachtet hat der Tag zum einen jede Menge Meilen auf dem Tacho gebracht, aber auch unendlich weite Strecken auf dem Asphalt die man gerne im Kopf behält. Ein Paradies fürs Motorrad, einfach nur cruisen und den Gedanken freien Lauf lassen. Man kann es manchmal schwer beschreiben und Tobi und mir fallen viele unterschiedliche Dinge auf. Ich denke man muss es einfach selbst erlebt haben.
Bspw. an einer Kirche von XYZ (hier gibts ja tausende unterschiedliche Richtungen, und ich hab bisher noch nie eine doppelt gesehen) stand ein Schild “Praise the Lord and you’ll see the light” und direkt dahinter kam die Sonne aus den Wolken gebrochen. Irgendwie surreal und komisch zugleich. Das ist aber nur eine von zig unterschiedlichen Dingen die einem auffallen und die sich nur schwer in einen Blog fassen lassen.
Für morgen muss ich mir noch unbedingt raussuchen in welchen Bundesstaaten ich wirklich ohne Helm fahren darf. Hier in Missouri habe ich das auch nur dadurch rausbekommen das ich einige Motorradfahrer ohne Helm gesehen habe und dann beim ausprobieren am Sherriff vorbei gefahren bin ohne das er mich anhält 😉 Scheint also erlaubt 😉
So aber dann verabschiede ich mich mal und man liest sich morgen wieder.
P.S.: Wir haben immer noch kein Ticket bekommen.
P.P.S.: Ich hab bisher erst ein Video hochgeladen und muss sagen momentan bin ich einfach zu antriebslos mir abends noch die Videos durchzuschauen. Nur um eins zu finden was im Ansatz dem Nahe kommt was wir hier erleben.






