Der Weg ist das Ziel…

… und das war dann wohl auch der Grund weswegen ich heute früh schon kurz vor sechs wach war um mich seelisch und moralisch auf die kommenden Meilen vorzubereiten.

Nachdem ich alle elektronischen Geräte nochmal durchgeladen hatte und auch die letzten Infos im Blog vermerkt waren ist Tobi dann auch wach geworden und wir begannen damit die Maschinen wieder start klar zu machen.  Wichtigster Punkt war die Kamera irgendwo zu fixieren 🙂 Auch wenn ich immer noch keine Videos hochgeladen habe, ein paar wurden schon gemacht müssen aber noch durchgeschaut werden 😉

Uwe kam morgens nochmal vorbei um uns viel Spass und eine gute Fahrt zu wünschen und wir haben uns gleichermaßen von ihm verabschiedet. Auf dem ersten Stück der Strecke ist mir immer vermehrt aufgefallen das man in den USA nicht wie bei uns eine alte Strecke einfach erneuern und ggfs. verbreitern würde. Nein man baut einfach parallel dazu noch eine, und dann noch eine … dementsprechend lag auf unserer Strecke die alte Route 66, die ganz alte Route 66 und nebendran dann der Interstate. Schon irgendwie skurril, aber wenn man soviel Platz hat warum sollte man da anfangen Altlasten abzutragen 😉

Desweiteren mussten die schweren Jungs auch mal an die Tränke geführt werden, und wo sich in Deutschland jeder drüber aufregt ist hier schon ganz normal von wegen E10 😉 Anfangs haben wir zwar noch etwas gebraucht um die richtige Reihenfolge erst Kreditkarte, dann Sorte, dann Zapfhahn und dann loslegen 😉 Aber mittlerweile sind wir schon fast Profis 😉

Auf der weiteren Strecke sind wir dann auch an den ersten historischen Tankstellen vorbei gekommen. Und man muss sagen das man sich mittlerweile echt mühe gegeben hat die Beschilderung zu verbessern was die Streckenführung der alten Route 66 angeht. Denn zumindest bisher findet man sich auch alleine mit den Schildeern neben der Strecke zurecht (vorausgesetzt man kann grob sich nach der Himmelsrichtung orientieren, bzw. kennt die nächsten Städte)

Auch wenn es auf dem obigen Foto sonnig aussieht, so war dem leider die meiste Zeit nicht so. Sprich wir waren immer noch bei ca. 10°C und teils heftigem Gegenwind unterwegs. Aber was solls wir sind was das angeht ja abgehärtet. Und nach der heutigen Wetteranalyse soll es nur noch morgen bewölkt dafür schon über 20°C haben, allerdings sind vereinzelt Gewitter gemeldet. A propos Wetter, nach dem Duschen haben wir festgestellt das wir schon eine leichte röte im Gesicht haben, dementsprechend müssen wir morgen auch mal nach Sonnencreme für Tobi schauen 😉

Via Pontiac und diverse kleinere Orte ging es dann auch weiter nach Springfield (nein nicht das wo Bart und Lisa wohnen ;), wo das Geburtshaus von Abraham Lincoln steht. Natürlich haben wir es uns angeschaut, aber innerhalb von 20 Minuten ist man auch hier locker durch. Da hätte man sich eher vorher in Pontiac noch eine Weile länger aufhalten sollen wie uns nachher berichtet wurde. Aber naja man muss ja auch nicht alles mitnehmen, sonst würden die 4 Wochen sowieso nicht reichen.

Danach mussten wir erstmal in einem normalen Grill etwas zu essen suchen, und was glaubt ihr was es gab 😉 Richtig Burger, und die waren verdammt gut. Während dem Essen hab ich allerdings schon wieder irgendwas gesucht, momentan scheint alles zu viele Taschen zu haben, und mein Kopf zuviele Löcher. (so Tobi jetzt ist es auch offiziell das ich voll verpeilt durch den Urlaub renne und laufend frage wo ist das, hab ich das?!? 🙂 )

Lustigerweise haben wir durch Zufall Uwe an der nächsten Tankstelle getroffen und spontan vereinbart das wir zusammen weiter bis nach Hamel fahren und vorher noch die original Teile der Route66 aus roten Backsteinen anschauen.

Auf der weiteren Strecke sind wir durch etliche kleine Vororte und Siedlungen gekommen und ich muss sagen, auch wenn das Land noch soviel bietet. Die Häuser sehen einfach nur verschandelt aus, und da das ganze aus Holz ist eher weniger vertrauenserweckend. Mich wundert es auch nicht das man mit der Bauweise mit Ungeziefer zu kämpfen hat. Nunja ich muss hier ja aber auch nicht wohnen 😉 Aufjedenfall gibts jede Menge Rasenfläche um die Häuser und wenn mal jemand draussen war wurden wir direkt winkend begrüsst 😉

Was ebenfalls schön ist, ist der internationale Bikergruß, wobei die Amerikaner die Hand extrem weit unten lassen, was uns schon zu der These hinreissen liess das man hier evtl. immer beide Hände am Lenkrad lassen muss 😉

Auch Bekanntschaft mit den Cops durften wir machen, allerdings nur als sie andere Leute gelasert haben und dann direkt mit der Streife auf den Seitenstreifen gebracht haben. Also keine Bange ich wurde hier noch nicht geblitzt.

Nachdem wir noch mit jeder Menge Gegenwind zu kämpfen hatten sind wir dann aber auch irgendwann in Hamel angekommen und haben direkt eine Bar und ein Motel für die Nacht aufgetan. Die Duschen hier sind heiß und das ist auch gut so. Tobi und ich haben an den ungeschützten Stellen im Gesicht auch schon gut Farbe abbekommen.

Auf dem Weg zum essen kam die Sonne auch nochmal durch, allerdings nur kurz, denn als wir abends heim gegangen sind regnete es. Wobei solange es nur heute Nacht regnet soll es uns auch recht sein 😉 Vor der Bar wurden wir direkt von einem Gast gefragt ob wir noch ein paar gemeinsame Bilder haben wollten, was wir natürlich bejahten. Und ich muss sagen mit soviel Offenheit wird man gerne konfrontiert.

Wie gesagt leider hat es nach dem Essen zu Regnen angefangen. Dementsprechend ist morgen früh erstmal Wetter Check angesagt bevor es nach St. Louis geht. Hier sind noch 2 Sehenswürdigkeiten eingeplant und dann wollen wir aber die 200Meilen pro Tag noch durch bekommen. Bislang liegen wir Wetter bedingt etwas im Zeitplan hinten dran, aber das bekommen wir noch hin 😉

Da mir allerdings schon etwas die Augen zufallen werde ich hier auch für heuet schliessen. Mir schwirrt zwar noch sovieles im Kopf rum, doch werde ich das alles nie zu Papier bekommen, und dann erzähle ich euch viel lieber bei nem Bier und gegrilltem davon. Was ich momentan auch merke ist das man einfach während der Fahrt vieles vergisst was einem so im Kopf rumgeht und man sich einfach nur frei macht für das was noch kommen mag. Ich freu mich schon auf morgen und die ersten Meilen bei perfektem Wetter.

Ich hoffe euch zu Hause gehts gut und verabschiede mich für heute…

 

 

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3 Responses to Der Weg ist das Ziel…

  1. freeeed says:

    Sehr geil geschrieben mein Schatz.Da bekommt man Lust auf mehr!!

  2. Dani says:

    Super, jetzt brauch ich kein teures ibooks laden…habe ja hier perfektes Reisetagebuch. Das auch noch kostenlos und seh spannend.

  3. Marcus says:

    Jeden Morgen zum Frühstück ein Reisebericht. Fein!

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