Icy…

… zumindest könnte man den Tag heute früh so bezeichnen 😉

Doch zu allererst war erstmal wieder frühstücken angesagt, und auf dem Weg dahin haben wir auch noch den tollen Pool bei uns im Motel entdeckt. Hätten wir das mal früher gewußt dann hätten wir Snacks und Sixpacks inkl. NBA schauen wohl dahin verlegt 🙂

Das Frühstück war dann endlich mal ganz wie es Ralf vorhergesagt hatte, es gab Toast, ein paar Donuts und Kaffee 😉 Nannte sich aber Intercontinental, was auch immer sich hier hinter dieser Ausführung verbergen mag.

Nachdem wir unsere Sachen in die Motorräder verstaut hatten haben wir uns mal wieder die tägliche Frage gestellt was ziehen wir an. Tobi hat sich direkt für die Jacke entschieden und ich nach langem hin und her dann auch für ne dünne Sportjacke 😉 Allerdings sollte wie das Schild schon aussagte das nicht wirklich ausreichen. Denn obwohl keine Wolke am Himmel war und kein Wind ging, so war es doch noch recht frisch am morgen. Nunja für die ersten Meilen aus Gallup raus sollte es reichen.

Unser erstes Ziel sollte der Chelly Canyon sein, daher führte uns dann auch die Route abseits der 66 von Gallup erstmal Richtung Window Rock. Und das bedeutete auch das wir wieder einmal in einen neuen Bundestaat eingefahren sind. Arizona aloha. Die Strecke führte anfangs an Bergketten entlang und sollte uns dann hoch auf das Plateau führen. Bergauf sind wir fast ausschliesslich durch eine bewaldete Strasse gedüst und es wurde noch frischer als es im Tal sowieso schon war 😉 Dementsprechend haben wir uns dann auch mal wieder die Handschuhe und dickeren Sachen rausgeholt. Denn der eisige Wind der hier oben anfing tat sein übriges.

Auf dem Plateau angekommen war es aber auch wieder vorbei mit dem Wald, nur die Kälte blieb und hinzu kam mal wieder unser Freund der Wind gepaart mit einigen Sandkörnern die uns liebevoll willkommen hießen 😉

Ohne uns zu verfahren, und mit der Information auf dem Tacho das wir mittlerweile schon 2000 Meilen hinter uns gebracht haben sind wir dann auch gegen 11:00 angekommen. Und endlich sollte es losgehen mit den Canyons 😉

Ich fands ja alleine schon lustig das es hier quasi ne Strasse bis an jeden Aussichtspunkt gibt wo der typische Amerikaner kurz aussteigt, das Auto wegen der Klimaanlage laufen lässt, drei Bilder macht und wieder ins Auto reinhüpft um zum nächsten Punkt zu kommen . Mehrmals gesehen und immer wieder zum schmunzeln angeregt 😉 Ich hab derweil an jedem Punkt vier gemacht oder immer genau eins mehr wie derjenige der vor mir war 🙂

Der Ausblick war einfach toll und ich hätte Stunden dort verweilen können. Tobi meinte nur das der Grand Canyon noch 5mal so groß sei und da freute ich mich natürlich gleich doppelt darauf dort hinzukommen 😉 Aber definitiv war der Ausflug heute schon jede Meile wert.

Zusätzlich gab es noch einen kleinen Trail von ca. 2h Fußmarsch ins Tal und wieder rauf. Unten im Tal haben dann einige Indianer an großen Verkaufstischen gesessen und Getränke und Handmade Schmuck angeboten 🙂 Zum Glück haben sie Tobi und mich nicht angesprochen sonst wären wir jetzt sicher mit Fußkettchen unterwegs 🙂 Allerdings gab es im Tal natürlich auch noch was zu besichtigen und zwar eine alte Ruine die direkt in den Fels gebaut wurde (“White House Ruin”). Diese und alleine der Abstieg und wieder Aufstieg haben sich gelohnt. Denn die Aussicht war einfach wundervoll.

Bei den anderen Aussichtspunkten konnte man leider nicht mehr großartig wandern, doch trotzdem war die Aussicht gigantisch. Tobi und ich haben uns die ganze Zeit versucht vorzustellen wie das alles vor Jahrmillionen mal ausgesehen haben muss. Aber irgendwie sind wir auf keinen grünen Zweig gekommen. Wir haben uns dann einfach gesagt das der kleine Fluß der immer noch im Tal fließt das ganze über die letzten Jahre einfach ausgehöhlt hat 😉 (was natürlich nicht zu 100% der Wahrheit entspricht)

Nachdem wir uns vom Canyon verabschiedetet hatten ging es weiter Richtung “Petrified Forest” und leider war die Strecke dahin genauso wie der Hinweg an sich nur stupides gerade aus fahren und das bei 65Mph. Durch den Wind und den Sand wars als mal recht abwechslungsreich, aber im großen und ganzen eben einfach nur ein wenig nervig und langweilig 😉

Unterwegs haben wir natürlich noch was gegessen, und da ansonsten nichts aufhatte sind wir beim Burger King gelandet. Und mir tun die Indianer schon etwas leid, denn alle sind dort eingefallen und man hat genau die gleichen Probleme mit Fettleibigkeit wie im ganzen Rest der USA zu sehen bekommen. Tobi wurde dann auch gleich zweimal gefragt als er das Menü in “small” bestellt hat. Wir haben den WIFI Hotspot dann aber auch gleich genutzt und in Deutschland angerufen, wo wir leider durch Verbindungsprobleme die Helm Frage nicht ganz klären konnten 😉

Im Petrified Forest angekommen durften wir als Motorradfahrer jeder 5$ bezahlen und schon ging es los auf dem 29 Meilen Rundkurs 😉 Angelegt war das ganze wie vorher auch schon, abklappern der Viewpoints, Photos machen weiter gehen. Nur hatte man hier auch keine Möglichkeit abseits der Wege zu gehen, denn das war “strictly prohibited” 😉 OK man wollte es an sich auch nicht, denn was man zu erst zu sehen bekam war die “Painted Desert” eine Mondlandschaft die laut Angaben von allen ein imposantes Farbenspiel darbieten sollte. Tobi und ich fanden es eher unspektakuklär, da haben wir im Canyon mehr Farben gesehen. Aber das mag auch im Auge des Betrachters liegen.

Am Ende des Parks lagen dann aber die versteinerten Bäume und das wiederum war äusserst interessant.  Vor Jahrmillionenrissen die Monsune Bäume mit welche hier im Park angeschwemmt wurden. Diese wurden dann durch Asche und Sediment Gestein bedeckt und Luftdicht konserviert. Mineralien aus den Deckschichten drangen in das Holz ein und kristallisierten in der Zellstruktur. Das ganze wurde dann im Laufe der Zeit wieder freigespült und liegt nun eben dort rum 😉 Definitiv interessant zu sehen. Wenn man es clever anstellt fährt man im Hintereingang rein und spart sich die 27 Meilen davor 😉 Allerdings hat man auch hier einfach quer durch die ganzen Bäume einfach ne Asphaltstrecke zum laufen gelegt, was extrem unschön aussieht und so gar nicht ins Bild passt. Hier hätte man sich echt mal was anderes überlegen können. Naja ging halt schnell.

Achso man wird am Ausgang kontrolliert das man auch ja nichts mitnimmt 😉

Nachdem wir den Park verlassen hatten gings auch direkt ins benachbarte Holbrook wo wir uns mal wieder in einem indischen Motel eingemietet haben. Hier gings dann auch direkt los mit der Planung über den weiteren Routenverlauf. Da wir ja jetzt noch Zion / Bryce / Monument Valley und Grand Canyon ansteuern wollten / wollen / werden / … ist das alles gerade nicht so einfach in den Zeitplan zu packen. Aber irgendwie wirds klappen. Das ist auch der Grund dafür das der Blog erst jetzt so spät Online kommt 😉 und ich die Bilder nach und nach einstelle 😉

P.S.: San Francisco werden wir wohl nicht mehr schaffen, und das plane ich dann einfach für den nächsten Trip. Man kann ja nicht alles auf einmal machen.

P.P.S.: Die Videos werde ich dann auch wenn Zeit ist hochladen 😉

This entry was posted in Route 66. Bookmark the permalink.

2 Responses to Icy…

  1. Ralf says:

    Tja, irgendwie passen die Klischees von Sonne, Staub und Indianer nicht zu “Icy” und “Ice forms first on bridges” Schildern. Im August ist es dort so heiß, dass der Teer unter den Fahrradreifen einsackt und man eine Spur wir durch Schlamm zieht. Ich war aber auch schon mal um Ostern in der Gegend, und da lag im Bryce Canyon noch Schnee.

    Jungs, zieht euch also ordentlich an damit ihr euch nicht “verkühlt” ;-).

    P.S.: Wegen dem Pool musst du dir keine Gedanken machen, die Pool Hours enden meist spätestens um 22:00 Uhr, und “No food or drinks allowed” war im Poolbereich sicherlich auch.

    P.P.S.: Glatte, ebene Spazierwege sind die einzige Möglichkeit, um überhaupt ein paar “Locals” mehr als 30 Fuß vom Auto wegzubekommen. Mit Übergewicht, Rollstuhl oder Gehhilfe und ohne Kondition ist jede Stufe eine Tortur. Deshalb ist Asphalt die einzige Option 🙂

  2. Crusan says:

    Ich freu mich nachher schon auf Flagstaff da haben wir morgens definitiv minus Grade 🙂 Und nicht zu vergessen “Caution water ice ahead” 😉 Und ich hab die ganze Zeit schon das Calippo auf der Strasse gesucht.

    Das der Teer weich ist haben wir auch schon feststellen dürfen 🙂

    Ich werde nachher meine Klamotten anziehen welche durch die Raumfahrt zu dem geworden sind was sie sind 😉 da kann nix schiefgehen 😉

    P.S.: Stimmt Pool war ab 10 zu und die anderen Schilder hab ich extra nicht hier reingestellt 😉

    P.P.S.: Stimmt ebenfalls wir sind auch meist die einzigen die hier am rumwandern sind. Naja und ein paar die dann fluchend in Flip Flops am Wegesrand stehen und sich darüber beschweren das der Weg so steinig ist (und das mitten im Canyon) 🙂

Leave a Reply to Crusan Cancel reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.