… und sie wurden bestiegen 😉
doch erstmal von vorne. Das Wetter war ja immer noch ein großes Thema, dementsprechend lief der Wetterkanal die ganze Zeit durch als wir uns auf den Aufbruch vorbereitet haben. Ich hatte mir dann auch schon die richtige Regenbekleidung überlegt 🙂 Zum Glück hatten die Tornados welche Nachts durchs Land gezogen sind keine Toten hinterlassen. Nach der Wetterkarte zu beurteilen würden wir allerdings den ganzen Tag durch Regengebiete fahren. Aber ab morgen sollte es dann theoretisch aufklaren.
Nachdem auschecken (was erstaunlicherweise unkompliziert im Hotel funktioniert hat, das ging sogar über den Fernseher 🙂 Ich war mir nicht bewusst das man hier schon so weit ist 😉 ) hatten wir genau die richtige Zeit erwischt, denn es hatte aufgehört zu regnen. So konnten wir dann also wieder voll bepackt weiter zur “Backery Corner” düsen um das erste Frühstück und für mich den ersten Liter “Hazelnut” Coffee zu uns zu nehmen. Tobi bleibt eisern bei Tee, deswegen sieht er aber auch vermutlich morgens noch so müde aus und ich eher wie das Eichhörnchen von “Ab durch die Hecke” 🙂 Die Sandwiches waren auf jedenfall Super lecker, nur verwundert mich warum man die mit Chips serviert, vermutlich das man nicht zuviel Low Carb macht 😉
Frisch gestärkt ging es dann auch direkt weiter zur Strassenbahn um nach Harlem zu Eaglerider zu kommen. Ich vermute ja immer noch das die Ami’s uns für bekloppt halten weil wir soviel laufen. Aber was solls hält fit und schlank 😉 Hinter uns in der Strassenbahn sind dann auch direkt 2 Ghetto Vet’s mitgefahren da hab ich die Fahne schon beim einsteigen auf der anderen Seite gerochen. Was ein Glück hatten wir schon gefrühstückt. Was ich nochmal für die Heimat festhalten musste, die Strassenbahnen wurden von Alstom “Remanufactured” 🙂
Bei Eaglerider angekommen haben wir die 2 Bomber auch direkt stehen sehen die uns die nächsten 3 Wochen begleiten, und ich hatte schon ein bisschen Wasser in den Augen stehen. Die beste Aussage von unserm Vermieter war dann allerdings beim ausfüllen der tausend Einverständniserklärungen “Land of Lawyers” ich glaube alleine das hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Beim durchgehen der Fatboy’s haben wir dann festgestellt das die beiden gerade mal 9 und 6 Meilen gelaufen sind 😉 und brandneue 2011er Modelle sind. Das grinsen wurde immer breiter.
Allerdings mussten wir ja noch die Frage mit der richtigen Bekleidung klären, denn Tobi und ich hatten ja immer noch keine richtigen Hosen, da es in ganz Chicago keinen Motorradladen gibt der Bekleidung verkauft. Im angeschlossenen Harley Store wurden wir bis auf ein paar Kleinigkeiten wie Handschuhe auch nicht fündig. Und auch dort kannte man zumindest in der Umgebung keinerlei Möglichkeiten. Also Polo und Hein Gericke auf auf in die USA und dort eine Kette aufmachen 😉
Zurück bei den Motorrädern hieß es umpacken und siehe da wir haben tatsächlich alles in die Satteltaschen bekommen. Mehr hätte es aber definitiv nicht sein dürfen. Dementsprechend war die Auswahl von dem was wir mitgenommen haben genau richtig 🙂 Und trotz der gewöhnungsbedürftigen Helme sehen wir dazu doch ganz gut aus auf den Bikes 😉 Ausserdem macht sich die 66 auf dem Nummernschild auch ganz gut 😉 (wobei ist halt doch kein FSC 666 wie auf Teneriffa gell Schasse 😉 )
Endlich ging es dann auch los, wir hatten nochmal einen Tipp bekommen vom Händler das in der Umgebung noch ein Laden sein sollte wo man evtl. nochmal schauen könnte bzgl. Hosen. Tobi hat sich dann im Laden auch umgeschaut während ich mich draussen mit einem Ami unterhalten habe der wissen wollte wo wir hinfahren und das er das auch ja mal gerne machen würde. Er hat mir dann auch noch ein paar Tipps gegeben was wir uns anschauen sollten. Am Ende vom Gespräch hat er dann aber gefragt woher wir eigentlich wären, als ich ihm dann Deutschland gesagt hatte meinte er nur “And why then no BMW?!?” Tja das hatte sich Tobi dann auch nochmal gefragt 😉 Aber ich glaube er ist trotzdem ganz glücklich.
Der nächste Laden war dann 9 – 10 Meilen weg also wieder auf den Bock und man merkte schon das lenken und das umgewöhnen an amerikanische Verkehrsregeln ging schon deutlich leichter von der Hand. Vielleicht ganz gut das wir insg. 30 Meilen nur zwischen den Händlern gependelt sind bevor es dann auf die Route66 ging 😉 Nach ein paar mal verfahren hatten wir den Laden dann auch gefunden. Nur leider hatten sie keine gescheiten Hosen, es sei denn ich wäre in ner Motocross Hose gefahren 😉 Dafür hat Tobi sich ne gescheite Jacke gekauft, und das ist ja auch schonmal was.
Aber jetzt sollte es dann endlich losgehen, Route66 wir kommen. Tobi durfte vorfahren und ich fing an mit meinen Gedanken schon abzuschweifen und die Landschaft wahrzunehmen. Was erstaunlich ist hier gibts ohne Ende Rasenflächen (und es riecht nicht nach Rasen, Merle 😉 ) und die sind auch alle noch gemäht, ich vermute das muss wohl ne Art Sozialstunden Programm sein 🙂
Das es nur 44°F (6°C) waren merkte man deutlich und auch der starke Wind tat sein übriges, aber wir sind ja hier nicht zum Spass 🙂 Wobei die schönste Aussage von Tobi dann gegen Ende hin war “Wir fahren bis es anfängt zu regnen oder dunkel wird” Zum Glück hat es aber nicht geregnet, dementsprechend sind wir trocken auf unserem ersten Teilstück durchgekommen.
Unterwegs hatten wir uns dann nochmal kurz verfahren aber der nette Nachbar an der Ampel in einem Riesen Pickup (Olli davon träumst Du definitiv) meinte dann nur rechts ab und ob wir gerade von Kalifornien kämen weil es doch etwas kälter sei und wir so dünn nur angezogen waren. Pfft. von wegen dünn wir sind einfach gestählt 😉 Aber auch hier kam die Hilfsbereitschaft durch was echt angenehm ist wenn man gar nicht mehr weiter weiß kann man definitiv die Leute fragen oder sie kommen von selbst auf einen zu.
Auf dem Weg kamen wir dann auch am Gaylord Museum vorbei, ich dachte ja immer das bei “Meet the Fockers” das nur ein Kunstname sei. Aber hier gibts definitiv einige die so heißen 😉 Wir sind nicht reingegangen 😉
Auf dem weiteren Weg sind wir dann in Wilmington noch beim Rocket Man vorbei gedüst. Und da es doch schon kurz vor acht war haben wir uns auch entschlossen ins nächste Motel zu gehen. Denn durchgefroren waren wir beide und ich hab mich nach ner heißen Dusche gesehnt.
Das nächste Motel war das “Van Duyne” Motel und war etwas runtergekommen. Aber was solls manchmal kann man eben auch nicht anders 😉 Allerdings würde ich hier nicht meine Flitterwochen verbringen wollen 😉 Weil euch die Frau erschlägt bevor ihr noch aus dem Zimmer kommt 😉
Der Vermieter war ein langhaariger Messi und die Wohnung von ihm sah echt übel aus. Nachdem ich ihm dann seine Kreditkarten Maschine erklärt hatte und die 50$ für die Nacht bezahlt hatte gings wieder runter zu Tobi. Doch was hören meine Ohren er unterhält sich mit jemandem auf deutsch. Lustigerweise kam Zeitgleich mit uns Uwe aus Franken an. Er hatte sich die Motorrad Tour zum 5oten von seinen Freunden schenken lassen und war von Wisconsin aus gestartet. Mit ihm sind wir dann abends noch ein paar Budweiser trinken gegangen und haben uns die Niederlage der Bulls angeschaut.
Zurück im Motel hab ich die Chance genutzt und erstmal alle Bilder auf den FTP gesichert. Und bin danach direkt eingeschlafen. Als ich Nachts wach geworden bin galt mein erster Blick den Maschinen und sie sind noch genau da wo wir sie stehen gelassen haben 😉
Das Wetter klart auf und wir sind bereit für neue Taten…